Sonntag, 9. November 2014

Rezension: 'Phantasmen' von Kai Meyer


Quelle: *Klick*



Titel: 'Phantasmen'

Autor: Kai Meyer

Verlag: Carlsen

Preis: 19, 90 €

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Plötzlich sind sie überall - die Geister der Toten. Rain und ihre Schwester Emma machen sich auf den Weg nach Spanien, an den Ort, wo ihre Eltern vor 3 Jahren verstorben sind. Dort warten sie auf ihre Geister, um sich zu verabschieden. Doch dann geschieht etwas unvorhergesehenes, die Geister lächeln. Und es ist ein böses Lächeln...


Kai Meyer - eines der großen Erzähltalente. Mit seinen Bücher kann man eigentlich nichts falsch machen. So habe ich mir von Phantasmen wieder sehr viel versprochen!

Das Buch ist in vielerlei Hinsicht typisch Kai Meyer. Ein rasendes Erzähltempo, wechselnde Schauplätze und ein hohes Spannungslevel. Im Gegensatz zu der Arkadien-Reihe verzichtet Herr Meyer hier allerdings auf die dritte Erzählform und berichtet stattdessen direkt aus Rains Perspektive.
Rain fand ich von Anfang an sympathisch und nett. Aber mir hat das pfiffige, das gewisse Etwas gefehlt. Sie ist nämlich auch langweilig. Durch ihre auffällige Frisur (rote Dreads), den ungewöhnlichen Namen und einer traumatisierenden Vergangenheit wurde versucht, ihr mehr Tiefe zu verleihen. Aber der Funke wollte nicht überspringen. Ihre Schwester Emma hingegen ist einsame spitze. Etwas verträumt und in ihrer eigenen Welt lebend folgt sie ihrer großen Schwester zum Todesschauplatz ihrer Eltern. Sie ist außergewöhnlich und spitzfindig. Rain wirkt neben ihr total blass. 
Daneben gibt es noch einen weiteren Hauptcharakter namens Tyler, der den Geist seiner verstorbenen Freundin Flavie sehen möchte. Ihre Wege kreuzen sich in Spanien. Er ist, ähnlich wie Rain, etwas lahm und eindimensional. Wirklich gut konnte ich ihn nicht einschätzen, was auch daran liegen mag, dass er kaum spricht.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Der unvermittelte Einstieg in das Buch erzeugt Spannung, die sich konstant bis zum Ende halten kann. Das Geisterthema ist wirklich toll und verursacht eine sehr unheimliche Atmosphäre, die sich durch das ganze Buch zieht. Fragen über Fragen und zunächst sehr wenige Antworten - Kai Meyer weiß definitiv, wie man den Leser bei der Stange hält ;)
Das Finale holt noch mal alles raus, was nur geht und obwohl ich mit dem Ausgang zufrieden bin, fand ich einige Erklärungen verwirrend. Ein paar Sachen habe ich, um ehrlich zu sein, noch immer nicht verstanden. Das mag daran liegen, dass man mit Informationen gegen Ende regelrecht überflutet wird und die Auflösung auch ein wenig abgedreht ist.


Spannend und atmosphärisch dicht, ein typischer Kai Meyer eben. Rasantes Tempo gepaart mit einer sehr tollen Geschichte! Abzüge gibt es für die Protagonistin und die Auflösung. 4/5 Punkte!

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